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Totengräber und Friedensfürst

Am 19. August vor 2000 Jahren starb mit fast 77 Jahren der erste römische Kaiser Augustus.

Geboren als Gaius Octavius in einer plebejischen Familie machte Gaius Iulius Caesar seinen Großneffen zum Haupterben. Das Testament verschaffte ihm Geld, Waffen und Soldaten. Er beendete die Bürgerkriege und ließ von der Republik nur die Fassade bestehen. Octavius begründete mit dem Prinzipat das römischer Kaisertum. Sein Aufstieg war von Brutalität, Gewalt und Skrupellosigkeit geprägt. Er regierte 40 Jahre, schuf Frieden und Wohlstand im Inneren und führte Krieg zur Expansion des Reiches. Im Alter von 35 Jahren verlieh ihm der Senat den Ehrennamen Augustus, „der Erhabene”.

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Eine Abbildung der Büste von Kaiser Augustus im Stil von Andy Warhol.

Der Monat August ist nach ihm benannt und die Gründungen der Städte Augsburg (Augusta Vindelicum), Trier (Augusta Treverorum), Kaiseraugst in der Schweiz (Augusta Raurica) oder Merida in Spanien (Emerita Augusta) gehen auf Augustus zurück. Unter ihm verwandelte sich Rom zur Weltstadt.

Auf die Frage, ob die Zeit selbst ernannten Heilsbringer à la Augustus vorbei sei, sagt der Historiker Alexander Demandt im ZEIT Interview: “Sobald der Wohlstand in Gefahr ist, Krisen die Welt erschüttern und die Parteien vornehmlich an ihr eigenes Wohl denken, muss man damit rechnen, dass auch Systeme augusteischer Art wieder Chancen haben.” Sein Kollege Wilfried Stroh ist sich aber sicher, das Lionel Messi nicht die Wiedergeburt des Augustus ist.

Totengräber und Friedensfürst: ZDF Dokumentation von Thomas Radler aus dem Jahr 2004.

Augustus - Totengräber und Friedensfürst
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