Gewehr statt Gladius, Geländewagen statt Galopper. Ein wenig hat sich die Ausrüstung im Laufe der Zeit verändert, der Auftrag blieb aber nahezu identisch.
Ob Exploratori der römischen Legion vor fast 2000 Jahren oder Erkunder der Bundeswehr in der 1980er Jahren: das Erkunden von Feind und Gelände war und ist eine der zentralen Aufgaben dieser Truppenteile.
Das es sich bei den historischen Vorbildern dieser drei Reiter um weit entfernte Vorfahren handeln könnte, ist so unwahrscheinlich nicht. Die Reiterverbände der Legionen wurden überwiegend von den Hilfstruppen gestellt, vielfach waren es Germanen.
Auf dem Foto stellen Reenactment Enthusiasten eine römische Reiterschwadron dar, in der Thraker aus dem Balkan dienten. Die Drachenstandarte ist bestimmt nach dem Originalfund aus dem Kastell Niederbieber gefertigt. Das einzig bisher bekannte Original einer Standarte in Drachenform wird im Haus der Archäologie in Koblenz gezeigt. Vermutlich gehörte die Drachenstandarte zu der im Kastell Niederbieber stationierten Numerus Exploratorum Germanicorum Divitiensium. Sie ist aus dünnem Kupferblech getrieben und auf der Oberseite feuervergoldet.
Das Foto ist vor ziemlich genau 30 Jahren irgendwo um Lüneburg aufgenommen worden, als ich meinen Wehrdienst bei der 1./84 abgeleistet habe. Wir hatten zwar keine Drachenstandarte, aber dafür einen feuerspeienden Drachen im Bataillonswappen.