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Taormina Sizilien. Bella Italia!

“Die Anlage desselben dünkt mich eine der größesten Ideen, die je ein Architekt gehabt hat, und man kann nicht müde werden, die Kühnheit dieses Baues zu bewundern, welchem größtentheils der natürliche Felsen, dem das Ganze angepasst war, zur Grundlage diente. Nur ein Theater konnte diesen Raum nach seiner natürlichen Beschaffenheit so ausfüllen und Anlass geben, ein solches mitten in der größesten Umgebung imponirendes Werk aufzurichten.”

Was den Maler und Dichter Carl Graß Anfang des 19. Jahrhunderts auf seiner sizilischen Reise in Begeisterung versetzte, hat heute noch den gleichen Effekt. Wo stimmt “Bella Italia” mehr als hier in Taormina auf Sizilien! Die Griechen haben den Ort 300 Jahre vor Christus besiedelt und das Theater errichtet. Die Römer, die die Insel nach dem Ende des ersten Punischen Krieges zur Provinz des römischen Reiches machten, nannten die Stadt in Tauromenium um, siedelten Veteranen der Legionen an und bauten das Theater später aus. Heute sind nur doch die römischen Spuren des “Teatro Greco” zu sehen. Ursprünglich als Bühnentheater zur Aufführung von Schauspielen errichtet, wurde es im 2. Jahrhundert zum zweiten mal aus- und umgebaut. Jetzt fanden hier Gladiatoren- und Tierkämpfe statt. Für die schöne Aussicht interessierte sich das antike Publikum seinerzeit nicht. Die war durch das Bühnenhaus verbaut. Natur war überall, aber im Theater gab es Kultur.

Vom ehemaligen Bühnenhaus stehen nur noch die Reste. Zusammen mit der Aussicht auf die Bucht von Naxos und den Vulkan Ätna bietet das Erbe der Antike die perfekte Postkartenidylle. Die malerische Aussicht hat Künstler von Goethe bis Greta Garbo angezogen. Ein “Zipfel des Paradieses” wurde Taormina seinerzeit genannt. Heute ist der Ort eine Touristenhochburg. Von seinem Charme hat er sich aber doch etwas bewahren können.

Was ist sonst noch sehenswert vom griechisch-römischen Erbe Tauromeniums? Die Cavea des antiken Odeon an der Via Timeo beim Touristeninformationszentrum und die sogenannte Naumarchie nahe der Fußgängerzone Corso Umberto Ecke Via Naumachia. Die lange, von Nischen unterbrochene Ziegelmauer, war wohl einst die Fassade eines Nymphäum und stützte eine römische Wasserzisterne ab. Zu griechischen Zeiten gehört die Konstruktion wahrscheinlich zu einem Gymnasion für Spiele und Gymnastikübungen. Von den beiden Stadttoren zeigt die Anfang des 19. Jahrhunderts restaurierte Porta Messina noch am weitesten seine antike Vergangenheit. In der Nähe des Palazzo die Congressi liegen die Reste der römischen Thermenanlage.

Nicht antik, aber auch schön und eine erholsame Oase inmitten des Touristentrubels, ist er öffentlicher Park der Villa Communale. Und natürlich die kleine schöne Insel, die Isola Bella. Unweit vom Busterminal gibt es eine Aussichtsplattform an der Via Luigi Pirandello.

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Die Isola Bella ist durch eine Sandbank mit dem Strand verbunden
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