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Altes Museum Berlin

Die Römer sind zwar nicht bis Berlin gekommen, das Erbe der Antike findet sich im Spree-Athen aber an vielen Orten. Auch im Haus Altes Museum auf der Museumsinsel, einem Unesco-Weltkulturerbe.

Im frühen 19. Jahrhundert wurde das Bürgertum in Deutschland zusehends selbstbewusster. Die Vorstellung begann sich durchzusetzen, anstelle der feudalen, vor der Öffentlichkeit verschlossenen Kunstsammlungen sollten allen Bürgern zugängliche Museen treten. Der Bürger sollte die Möglichkeit einer umfassenden kulturellen Bildung erhalten. Das vom Baumeister Karl Friedrich Schinkel entworfene klassizistische Gebäude mit seiner schönen Rotunde, der Kuppel und dem Säulenportal war 1830 das erste Museum auf der Insel. Vorbild der mit antiken Götterstatuen geschmückte Rotunde ist das Pantheon in Rom. Heute beherbergt das Haus die Antikensammlung, die hier ihre Dauerausstellung zur Kunst und Kultur der Griechen, Etrusker und Römer zeigt. Das Münzkabinett komplettiert mit seinen antiken Objekten diese Gesamtschau des klassischen Altertums.

Die 16 Statuen im Hauptgeschoss sind der Vater der Götter und Menschen Zeus (röm. Jupiter), die Göttin des Zufalls und glücklichen Gelingens Tyche (Fortuna), Apollon als Kitharaspieler und Anführer der Musen, die Mutter- und Getreidegöttin Demeter (Ceres), der Gott der Fruchtbarkeit, des Wein- und Ackerbaus Dionysos (Bacchus), die Göttin der Liebe und Schönheit Aphrodite (Venus), der Naturdämon Satyr (Faun) im Gefolge des Dionysos, die Göttin der Jagd Artemis (Diana), der römische Wald- und Gartengott Silvanus, die Göttermutter und Schützerin der Ehe Hera (Juno), der Götterbote und Gott des Handels Hermes (Merkur), die Personifikation der Gesundheit und Tochter des Asklepios Hygieia (Salus), der Gott der Heilkunst Asklepios (Aesculap) und die Siegesgöttin Nike (Viktoria).

Die 14 Statuen im zurzeit nicht zugänglichen Obergeschoss sind ein Flöte blasender Satyr (Faun), eine angelehnt stehende Frau, ergänzt als Euterpe „die Ergötzende”, Muse des Flötenspiels, eine Gewandstatue, ergänzt als Urania, Muse der Sternkunde, der Apollon als Kitharaspieler und Anführer der Musen, die Muse der Geschichtsschreibung Klio, die Muse des Tanzes und Gesanges Polyhymnia, die Göttin der Jagd Artemis (Diana), die Kriegsgöttin und Schützerin der Wissenschaft und der handwerklichen Künste Athena (Minerva), die Göttin der Liebe und Schönheit Aphrodite (Venus), die ägyptische Muttergöttin Isis, ein Jünglingstorso, zum Hermes ergänzt, der Liebesgott Eros (Amor), eine zur Isis ergänzten Frauenstatue und der Gott der Fruchtbarkeit, des Wein- und Ackerbaus Dionysos (Bacchus). Die Statuen in beiden Etagen sind römische Kopien nach berühmten griechischen Bildwerken bzw. Neuschöpfungen und Umbildungen aus römischer Zeit nach griechischen Vorbildern.

Schöne Statuen in den anderen Sälen sind beispielsweise die verwundete Amazone des Polyklet von Argos, eine römische Marmorstatue nach einem griechischen Original aus der Zeit um 430 vor Christus. Die als Berliner Athlet bekannte Siegesstatue, eine römische Kopie einer griechischen Bronze, ist aus dem Jahr 320/310 vor Christus. Außerdem die Statue des Apollon Lykeios, eine römische Kopie aus dem Jahr 140 nach Christus. Vorlage war eine griechische Statue aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. Ebenso die sogenannte Statue des Meleager, Kopie aus dem ersten Jahrhundert nach einer griechischen Bronzestatue aus 340/330 vor Christus. Auch schön anzuschauen sind verschiedene Büsten wie der Grüne Cäsar, eine Arbeit aus Grauwacke aus Ägypten. Sie entstand etwa zwischen 1-50 nach Christus. Zu Cäsar gehört natürlich auch Kleopatra und so steht direkt neben ihm das Marmorportrait der letzten ägyptischen Königin Kleopatra VII. Entstanden ist die römische Arbeit etwa zwischen 40-30 vor Christus. Eine Büste der früh verstorbenen Ehefrau des römischen Kaisers Antoninus Pius aus Marmor datiert aus den Jahren 140-160 nach Christus. Der behelmte Kopf eines römischen Legionär stammt von einem Fries, dass Szenen aus dem zweiten Feldzug gegen die Daker des Kaisers Trajan zeigte. Es wurde etwa 106-117 nach Christus angefertigt.

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Altes Museum im Berliner Lustgarten

Die Museen auf der Berliner Museumsinsel: Altes Museum, Neues Museum, Alte Nationalgalerie, Bode-Museum, Pergamonmuseum, Pergamonmuseum. Das Panorama, Kolonnadenhof (öffentlicher Garten) und James-Simon-Galerie (Besucherzentrum).

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