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Roms Adler am Rhein – Legionäre

Roms Adler am Rhein waren mitunter recht bunte Vögel. Viele Legionäre und Soldaten der Hilfstruppen kamen aus anderen Provinzen des Imperium Romanum und schoben hier an der Grenze zu Germanien ihren Dienst.

Die Inschriften der im Rheinischen Landesmuseum in Bonn ausgestellten Grabreliefs aus dem 1. Jahrhundert nach Chr. zeigen das sehr schön.

Pintaius beispielsweise, war Feldzeichenträger einer Hilfstruppeneinheit. Er stammte, wie die 5. Asturerkohorte in der er sieben Jahre diente, aus Nordspanien. Er starb im Alter von 30 Jahren. Der Hilfstruppensoldat Firmus, Infanterist einer Raeterkohorte, hatte 14 Dienstjahre hinter sich und war 36 Jahre alt als er starb. Er kam gebürtig aus Nordwestitalien. Marcus Aemilius Durises diente als Reitersoldat in der Ala Sulpicia. Er war in Spanien zu Hause und starb mit 36 Jahren nach 16 Dienstjahren. Quintus Petilius Secundus stammte aus Mailand und diente als Soldat in der 15. Legion. Er starb bereits im Alter von 25 Jahren nach 5 Dienstjahren. Aus Alva Helvia in Südfrankreich verschlug es Publius Clodius an den Rhein. Er war Soldat der 1. Legion und starb im Alter von 48 Jahren nach 25 Dienstjahren. Dasmenus, ein Soldat der 8. Breukerkohorte aus Ungarn, war 35 Jahre als er nach 12 Dienstjahren starb. Wie seine Grabstele verrät, hatte er ziemlich genaue Erwartungen an das Jenseits. Die tanzende nackte Mänade gehört zum Gefolge des Weingottes Dionysos, den die Römer Bacchus nannten. Titus Flavius Bassus diente als Kavallerist in der norischen Ala. Er kam aus Bulgarien und leistete 26 Dienstjahre ab, bevor er im Alter von 46 Jahren verstarb. Ob die Männer durch Krankheiten, Unfälle oder in Kämpfen zu Tode kamen ist nicht bekannt.

Roms Adler – die Promis

Zwei der heute wohl bekanntesten Adler Roms am Rhein waren Marcus Caelius und Lucius Poblicius. Marcus Caelius aus dem heutigen Bologna diente zuletzt als hochdekorierter Centurio in der 18. Legion. Er fiel mit 53 Jahren im Krieg des Varus. Lucius Poblicius stammte aus der Nähe von Neapel und brachte am Rhein seine 25 Jahre als einfacher Soldat in der 5. Legion hinter sich. Im zivilen Leben kam er zu einigem Wohlstand wie sein Grabmonument vermuten lässt.

Mehr über die Existenz von Römern am Rhein erfährt man auch im Museum des Archäologischen Parks in Xanten, z.B. über die Drei von der Dreißigsten. Außerdem kann man im Garten des Archäologischen Parks den Grabstein des Soldaten Firmus in seiner ursprünglichen Erscheinung sehen. Ein bunter Adler im wahrsten Sinne des Wortes.

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