Im Jahr 6 n. Chr. errichtete der spätere Kaiser Tiberius ein befestigtes Winterlager im Raum Carnuntum, der Beginn für den Aufstieg einer der bedeutendsten Metropolen des römischen Imperiums.
Zur Blütezeit Carnuntums (um 300 n.Ch.) erstreckte sich die Stadt auf einer Fläche von ca. 10 km2, hatte rund 50.000 Einwohner. Der Siedlungsbereich Carnuntums setzte sich aus den militärischen Lagerbereichen (Legionslager und Reiterkastell) und der Zivilstadt zusammen.
Die Zivilstadt Carnuntum wurde unter Kaiser Traian Provinzhauptstadt Pannoniens, von Kaiser Hadrian wurde ihr das Selbstverwaltungsrecht verliehen. Kaiser Septimius Severus, der hier zum Kaiser ausgerufen wurde, erweiterte die Stadtrechte, indem er Carnumtum in den Rang einer Colonia erhob.
In der Spätantike richtete ein Erdbeben großen Schaden an, Grenzkriege verstärkten den Niedergang. Ab der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde die Besiedlung Carnuntums schließlich zur Gänze aufgegeben. Glücksfall für die Archäologie: In späterer Zeit wurde Carnumtum nicht überbaut. Bis heute sind erst weniger als ein Prozent der antiken Metropole freigelegt worden.





