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Hedwigs-Kathedrale und Klassizismus in Berlin

Ein kleines Pantheon ist die Sankt Hedwigs-Kathedrale in Berlin. Seit Kurzem ist die Sanierung abgeschlossen und ein Stück Klassizismus in Berlin erstrahlt in neuem Glanz.

Das klassizistische Berlin ist jetzt noch schöner: Ende November letzten Jahres wurden die umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten an der Sankt Hedwigs-Kathedrale am Bebelplatz im Bezirk Mitte abgeschlossen. Der Rundbau nach Vorbild des Pantheons in Rom stammt aus dem achtzehnten Jahrhundert und soll auf die Anregung und sogar eigenhändige Zeichnungen Friedrichs II. zurückgehen. Stilgeschichtlich wird die Kirche als das „wahrscheinlich erste klassizistische Bauwerk Deutschlands“ gewertet.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die St. Hedwigs-Kathedrale fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau zog sich bis ins Jahr 1963 hin. In den letzten Jahren wurde die katholische Kirche saniert. Die markante, freistehende Kuppel ist ein zentraler Bestandteil und erinnert an das Pantheon in Rom. Die klare geometrische Formensprache folgt den Prinzipien des Klassizismus, ebenso die schlichte Fassadengestaltung. Im Vergleich zu stark verzierten Barockkirchen ist die Sankt Hedwigs-Kathedrale zurückhaltend dekoriert.

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Fassade mit Inschrift: Das der Güte des Königs Friedrich zu verdankende Denkmal, der heiligen Hedwig geweiht, hat der Kardinal der heiligen römischen Kirche Angelo Maria Quirini auf seine Kosten vollendet.

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Blick über den Bebelplatz auf die Sankt Hedwigs-Kathedrale. Das goldene Kreuz, das oben auf der Kuppel gestanden hatte, krönt jetzt das Giebeldreieck über der Säulenhalle.
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Die Sankt Hedwigs-Kathedrale in Berlin.

Berlin hat nicht nur eine kleine Ausgabe des Pantheons in Rom, Berlin hat auch eine preußische Version der Akropolis in Athen: die Alte Nationalgalerie. Sie wurde von 1866 bis 1876 nach Plänen des Schinkel Schülers Friedrich August Stüler errichtet. Nicht umsonst nennt man Berlin auch Spree-Athen.

Dieser Spitzname entstand im 19. Jahrhundert und verweist auf die zahlreichen klassizistischen Gebäude, die unter König Friedrich Wilhelm II. und Friedrich Wilhelm III. entstanden. Berlin wurde architektonisch durch Karl Friedrich Schinkel geprägt, der viele ikonische Bauwerke im Stil des Klassizismus entwarf, darunter das Alte Museum, die Neue Wache, das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (heute Konzerthaus Berlin) oder die Friedrichswerdersche Kirche. Der Name Spree-Athen betont die Parallelen zu Athen, der Wiege der klassischen Antike, und hebt Berlins Rolle als intellektuelles und kulturelles Zentrum hervor.

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Die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel in Berlin.
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Festival of Lights 2024 … die Alte Nationalgalerie sieht aber mit ihrer eigenen Beleuchtung auch gut aus!

Wie Spree-Athen bei Nacht aussieht, habe ich 2019 im Rahmen der Lichtershows Festival of Lights und Berlin leuchtet versucht in einem Beitrag einzufangen. Seitdem mache ich immer mal wieder Fotos, wenn das Festival of Lights stattfindet. In diesem Jahr wohl vom 8. bis 15. Okt. 2025.

Webseite der St.-Hedwigs-Kathedrale und auf Google Maps.

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