Wo heute die Kapitolinischen Museen zahlreiche Besucher anlocken, versammelten sich auch zu antiken Zeiten die Massen. Hier auf dem Kapitol wurde der Amtsantritt der Konsuln mit einem Opfer für die wichtigsten Götter begangen und hier endeten die Triumphzüge der siegreichen Feldherren Roms.
Eine der bekanntesten Museumsstücke ist die lebensgroße Bronzefigur einer Wölfin, die Romulus und Remus, die mythischen Gründer der Stadt Rom, säugt. Ursprünglich nahm man an, dass die Figur aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. stammt, inzwischen hält man es für möglich, dass sie auch 1000 Jahre jünger ist. Knapp vorbei ist auch daneben. Macht aber nichts, die Geschichte dahinter ist auch mehr schön als wahr.
Real war dagegen der römische Kaiser Marc Aurel, dessen überlebensgroße Reiterstatue die einzige vollständig erhaltene der antiken Welt ist. Eine Kopie steht vor dem Museum auf dem Kapitolsplatz zwischen den beiden Museumsgebäuden Konservatorenpalast und Palazzo Nuovo und dem römischen Rathaus, dem Senatorenpalast. Das Original befindet sich zusammen mit weiteren Bronzeplastiken wie dem Kopf und einer Hand der Kolossalstatue Kaiser Konstantins in einem extra überdachten Hof des Konservatorenpalastes. Gewollte Kombination oder Ironie der Geschichte: Weil die Christen den Kaiser auf dem Pferd mit Konstantin, dem ersten christlichen römischen Kaiser verwechselten, entging die Statue im frühen Mittelalter dem Bildersturm. Nicht das einzige Stück, das so erhalten blieb. Eindrucksvoll sind auch die übrigen ausgestellten Büsten, Statuen und Objekte. Einen ganz besonderen Platz in dieser Sammlung haben die Venus vom Esquilin im Konservatorenpalast und die kapitolinische Venus im Palazzo Nuovo.
Von einem zum anderen Museumsgebäude kommt man durch einen unterirdischen Gang. Er wurde in den 1930er Jahren gebaut. Später brachte man in der sogenannten Galleria Lapidaria Marmorinschriften unter. Etwa in der Mitte des Ganges gibt es eine Abzweigung zum Tabularium. In antiken Zeiten war dort das Staatsarchiv untergebracht. Die Schriftrollen sind längst weg, der Blick auf das Forum Romanum ist geblieben.
In der Galleria Lapidaria steht unter anderem der Grabstein des Caius Monnenius Secundus. Er war Soldat in der 14. städtischen Kohorte. Die Cohortes urbanae waren Armeeeinheiten mit polizeilichen Aufgaben. Neben den Soldaten der Prätorianergarde, der persönlichen Leibwache des Kaisers und den Feuerwehr-Kohorten waren sie eine der militärischen bzw. paramilitärischen Einheiten die im Stadtgebiet Roms stationiert waren.
Im Palazzo Nuovo sind die Gänge und Säle voller Statuen und Büsten von Kaisern und Feldherren, Denkern und Philosophen, Göttinnen und Gattinnen. Sogar der junge Arminius hat einen Platz gefunden, sinnigerweise im Saal der Philosophen.
Die Kapitolinischen Museen, Piazza del Campidoglio und die Außenstelle im Centrale Montemartini, Via Ostiense 106 in Rom.