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Nationalgalerie für moderne Kunst

Die Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst in Rom liegt am Rande des Parks der Villa Borghese. Abseits der großen Besucherströme der ewigen Stadt präsentiert sie Skulpturen antiker Götter von Schülern der großen klassizistischen Bildhauer Antonio Canova und Bertel Thorvaldsen.

Die Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst in Rom liegt am nördlichen Rand des Parks der Villa Borghese. Es ist das einzige Nationalmuseum, das sich ausschließlich der modernen und zeitgenössischen Kunst widmet. Rund 20.000 Werke italienischer und ausländischer Künstler, darunter Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen, geben einen umfassenden Überblick über die Kunst vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

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Die Skulptur Hot Spot III von Mona Hatoum aus dem Jahr 2009 in der Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst in Rom.

Auch Freunde der Antike werden in der Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst fündig. Inmitten der Gemälde und Installationen werden Skulpturen antiker Götter, Herrscherinnen und Helden präsentiert. Die Kleopatra von Alfonso Balzico stellt die ägyptische Königin aus der ptolemäischen Zeit halbnackt auf einem Tigerfell liegend dar. Mit der einen Hand hält sie sich die Brust, mit der anderen einen Obstkorb, aus dem sich die Schlange windet, mit deren Hilfe Kleopatra sich nach der verlorenen Schlacht von Actium getötet haben soll. Erstaunlich ist die Sorgfalt, mit der Balzico die Details umgesetzt hat. Die feine Maserung der Weinreben, die Haut der Schlange, aber auch den kostbaren Schmuck und die Frisur der ägyptische Königin.

Viele der Künstler waren Schüler der großen klassizistischen Bildhauer Antonio Canova und Bertel Thorvaldsen. Luigi Bienaimé fing als Gehilfe im Atelier von Thorvaldsen an, wurde später sein Werkstattleiter und machte sich nach dessen Tod mit einem eigenen Atelier selbständig. In der Nationalgalerie ist Bienaimé mit Statuen der Göttin Venus und des Gottes Merkur vertreten.

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Statue der Venus von Luigi Bienaimé aus dem Jahr 1844. Im Hintergrund die Skulptur Hercules und Lichas von Antonio Canova.

Ein zentrales Ausstellungsobjekt in der Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst ist die Marmorskulptur Hercules und Lichas von Antonio Canova. Der nach dem großen italienischen Bildhauer benannte Saal ist bis auf die Skulpturengruppe, das Bild Goldene Haut auf Akaziendornen von Giuseppe Penone Spoglia und die Bodeninstallation 32 Quadratmeter Meer von Pino Pascali nahezu leer.

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Nicht nur die ausgestellten Werke sind schön, auch die Architektur der Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst in Rom ist eindrucksvoll.
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Statue Merkur von Luigi Bienaimé aus dem Jahr 1844.

Die Statue des Meeresgottes Neptun stammt vom Canova-Schüler Rinaldo Rinaldi und wurde im Jahr 1844 angefertigt. Andere Werke in der Nationalgalerie stammen von Thorvaldsen Schüler: der Juno-Statue von Camillo Pistrucci aus dem Jahr 1840, der Statue Minerva des spanischen Bildhauers Antonio Solá von 1839 und die Diana-Skulptur von Ercole Dante aus dem Jahr 1845. Vor dem Bild Hammer und Sichel von Andy Warhol von 1977 steht die Jupiterstatue von Pietro Galli aus dem Jahr 1838.

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Jupiterstatue von Pietro Galli aus dem Jahr 1838 vor dem Bild Hammer und Sichel von Andy Warhol von 1977.
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Der Saal der Entwürfe in der Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst in Rom.

Entwürfen und unvollendeten Skulpturen werden im Saal der Entwürfe der Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst präsentiert. Unter anderem die Skulptur Die Braut des Hoheliedes der Liebe von Alfonso Balzico und die Büste Moderne Vestalin von Giovanni Battista Amendola aus dem Jahr 1884.

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Die Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst in Rom am Rande der Parkanlage Villa Borghese.

Die Webseite der Nationalgalerie für moderne und zeitgenössische Kunst in Rom und auf Google-Maps.

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