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Die Kolossalstatue Konstantins des Großen

Die Kolossalstatue Konstantins des Großen aus dem vierten Jahrhundert steht wieder in voller Größe und Pracht auf dem Kapitolshügel in Rom. Möglich gemacht haben das zwei italienische Stiftungen und moderne Technik.

Eine dreizehn Meter hohe Sitzstatue des ersten christlichen Kaisers Roms ist die neuste Attraktion der Kapitolinischen Museen. Im Garten der zu den Museen gehörenden Villa Caffarelli wird die 3D-Rekonstruktion aus behandeltem Kunststoff seit Anfang 2024 präsentiert.

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Aufgepasst! Hand der Marmorstatue Kaiser Konstantins
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Teile der antiken kolossalen Marmorstatue Konstantin des Großen im Innenhof des Konservatorenpalastes der Kapitolinischen Museen in Rom.

Von der kolossalen Marmorstatue Kaiser Konstantins aus dem vierten Jahrhundert sind insgesamt zehn Fragmente wie der Kopf, die rechte Hand und die Füße übrig. Sie wurden im fünfzehnten Jahrhundert in der Maxentiusbasilika auf dem Forum Romanum wiederentdeckt und werden im Innenhof des Konservatorenpalastes in den Kapitolinischen Museen aufbewahrt.

Als gemeinsames Projekt der Factum Stiftung und der Prada Stiftung zusammen mit den Kapitolinischen Museen wurde die Großstatue Kaiser Konstantins für die Ausstellung Recycling Beauty im Jahr 2023 nachgebildet. Die noch vorhandenen Fragmente wurden mit einem 3D-Scanner erfasst und aus Kunststoff modelliert. Die übrigen Elemente entstanden nach der Ikonografie andere Kultstatuen der Kaiserzeit neu. Beispielsweise nach der Gipskopie der Statue des Kaisers Claudius im Ara Pacis Museum, die ihn als Gott Jupiter darstellt.

Die Kolossalstatue Konstantins des Großen wurde aus Polyurethan gefertigt und mit mehreren Schichten Harz, gemischt mit Marmorpulver und Glimmer, beschichtet, um eine marmorweiße Farbe zu erzielen. Der Umhang wurde aus gemahlenem Polystyrol gefertigt und mit Acrylharz, gemischt mit Bronzepulver, beschichtet, worauf eine Vergoldung aus verwitterter Goldfolie aufgetragen wurde.

Der Garten der Villa Caffarelli, in dem die Reproduktion der Kolossalstatue von Kaiser Konstantin aufgestellt wurde, liegt teilweise auf dem Gelände des antiken Jupitertempels. Dort befand sich einst die Statue des Jupiter aus der vielleicht die Konstantinstatue umgefertig wurde oder die ihr als Modell diente. Die Überreste des Jupitertempels sind heute noch in dem Bereich der Kapitolinischen Museen sichtbar, wo auch das Original der bronzenen Reiterstatue Kaiser Marc Aurels aufgestellt ist.

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Im sogenannten „Römischen Garten“ des Konservatorenpalastes der Kapitolinischen Museen werden mit der Reiterstatue Marc Aurels und der Kapitolinischen Wölfin, die die mythischen Stadtgründer Roms Romulus und Remus säugt, zwei der bedeutendsten Großbronzen ausgestellt.

Ein Besuch in Häusern wie den Kapitolinischen Museen ist für mich auch immer eine Gelegenheit, Menschen im Museum zu fotografieren. Wie sie fotografieren, den Audio-Guides lauschen oder staunend vor den oft herausragenden Skulpturen der Museen stehen. Ebenso Menschen, die dort arbeiten, wie Restauratorinnen oder Museumswärter, denen die Filmemacherin Corinna Belz mit der Arte-Miniserie Die Kunstaufpasser ein schönes Denkmal gesetzt hat.

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Der kolossale Kopf stellt Matidia, Kaiser Hadrians Frau, dar. Die starke Idealisierung des Porträts lässt vermuten, dass es unmittelbar nach Matidias Tod im Jahr 119 n. Chr. entstanden ist.

Die Kapitolinischen Museen haben eine reichhaltige Sammlung von Statuen und Büsten, die in den beiden Gebäuden Konservatorenpalast und Neuer Palast auf mehreren Ebenen gezeigt werden. Seien es die Großbronzen im verglasten Innenhof oder die Marmorskulptur der beiden Windhunde aus der frühen römischen Kaiserzeit, die wohl auf dem Rücken ein dekoratives Element getragen haben.

Die Statue der Isis auf dem Grabaltar eines gewissen Calpurnius Beryllus, sieht aus, als ob sie verstohlen zur Seite auf die neben ihr stehende Statue von Amor und Psyche blickt. Manchmal ist sogar tagsüber für einen kurzen Augenblick einer der prachtvollen Gänge in den Kapitolinischen Museen menschenleer.

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Bauarbeiten für die U-Bahn-Linie C vor dem Nationaldenkmal Viktor Emanuels II.

Im Jahr 2025 feiert die Katholische Kirche ein Heiliges Jahr und Italiens Hauptstadt erwartet so viele Besucher wie nie zuvor. Nun soll die Stadt noch schnell hübsch gemacht werden, was in diesem Jahr zu besonders vielen Baustellen geführt hat.

Rekonstruktion der Kolossalstatue Konstantin des Großen im Garten der zu den Kapitolinischen Museen gehörenden Villa Caffarelli. Noch bis 31.12.2025. Freier Zugang über den Garten.

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