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Römische Reitermaske in Nimwegen

Nächsten Mittwoch wird die sechs Meter hohe Nachbildung einer römischen Reitermaske von Millingen nach Nimwegen verschifft. Dort wird das Kunstobjekt dann auf der neuen Waalinsel aufgestellt.

Text “Eine gigantische Römermaske wird zur Landmarke für
Nimwegen” von Andreas Gebbink. Neue Rhein/Neue Ruhr Zeitung vom 03.04.2020.
Ein Jahr lang hat Künstler Andreas Hetfeld jetzt an dieser Maske gearbeitet. Ein Jahr lang hat er sich den Kopf darüber zerbrochen, wie man diese archäologische Rarität aus dem Nimweger Valkhof-Museum in Überlebensgröße darstellen kann. Jetzt ist sein Werk fertig und es ist atemberaubend schön geworden. Andreas Hetfeld hat ein Kunstwerk für die Ewigkeit geschaffen – eine 2000 Jahre alte Reitermaske der Römer wird ab Mittwoch als Stahlobjekt auf der neuen Waalinsel zu sehen sein. Nimwegen erhält eine neue Landmarke.

Eine detailreiche Maske

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Römermaske des Künstlers Andreas Hetfeld.

Foto: Paul Breuker / Hans Jacobs

Andreas Hetfeld muss schmunzeln: „Wenn man sich das genau überlegt, dann hat erhält diese Reitermaske jetzt einen ganz aktuellen Bezug. Die Römer haben eine Maske genutzt, um sich gegen einen sichtbaren Feind zu wehren. Wir benötigen heute Masken gegen einen unsichtbaren Feind, der vermutlich viel gefährlicher ist.“ Als er vor einem Jahr damit begonnen hat, das Stahlobjekt zu erschaffen, da hat der Künstler aus dem schwäbischen Metzingen noch nicht an Covid-19 denken können. In seiner Arbeit wurde er bislang nicht behindert und auch die Verschiffung am kommenden Mittwoch soll reibungslos verlaufen. Den Koloss aufs Boot zu hieven und zu vertäuen werde eine enorme Herausforderung.

Von Millingen nach Nimwegen

Das Objekt befindet sich zurzeit in der Werft Schipyard in Millingen. Am Dienstagvormittag soll die zwei Tonnen schwere Maske auf ein Ponton verladen werden. „Mit Treppen und Hilfsgerüst wiegt das alles zusammen 3,5 bis 4 Tonnen“, erzählt Hetfeld der NRZ. Am Mittwochvormittag werde dann die Reise nach Nimwegen angetreten, um hier gegen 12 Uhr auf der neuen Insel Veur-Lent aufgestellt zu werden. Die Maske soll nicht nur als Hingucker dienen, sondern auch als Ausguck: Über eine Treppe soll man später durch die Augen in die Landschaft blicken können.

Hetfeld erklärt, dass er die historische Maske aus dem Museum Valkhof als 3-D-Scan hat entwerfen lassen und dann über eine CAD-Zeichnung auf die Größe projiziert hat. „Ich habe versucht, mit den modernsten Techniken zu arbeiten. Die Maske ist eine Art Puzzle aus verschiedenen Metallteilen geworden.“ Die auf dem Original zu sehenden Gold- und Silberverziehrungen, hat Hetfeld mittels einer Mischung aus Metallpuder und Polyester nachahmen können. „Wenn man diese beiden Komponenten in ein richtiges Mischungsverhältnis setzt, dann wird der Stoff selbst so hart wie Stahl.“

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Das Original: Die Reitermaske aus dem Museum Het Valkhof Nimwegen. Foto: Museum Het Valkhof

2000 Jahre Geschichte

Die historische Maske wird im Valkhof-Museum als das wichtigste Museumsstück präsentiert. Die Maske ist zirka 24 Zentimeter groß und besteht aus acht Lagen Eisen. Die Maske wurde vor 100 Jahren bei Baggerarbeiten in der Waal gefunden. Sie lag 2000 Jahre lang im Wasser. Am Mittwoch wird Bürgermeister Hubert Bruls bei der Aufstellung dabei sein. Die Maske wird in Richtung Nimwegen zeigen und soll als Monument  der Kraft, der Eleganz und des Mutes dienen, so der Künstler. „Die Menschen sollen stolz auf ihre Geschichte sein.“

Ende des Beitrages.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat in drei Sprachen an Deutsche und Belgier appelliert, über die Osterfeiertage nicht in sein Land zu reisen. In Übereinstimmung mit der niederländischen Verordnung in Bezug auf das Coronavirus hat das Museum Het Valkhof beschlossen, seine Türen vorerst für Publikumsverkehr zu schließen. Mehr über das römische Erbe in den Niederlanden. Kunst im öffentlichen Raum findet sich z.B. auch entlang des Limes in Hessen.

Nachtrag

Die überlebensgroße römische Reitermaske hat seit 7. April 2020 ihren Standort auf der Waalinsel vor Nimwegen gefunden.

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„Das Gesicht von Nimwegen”. Foto: Marcel Krijgsman / Hollandse Hoogte
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