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Das Akademische Kunstmuseum Bonn

Das Akademische Kunstmuseum Bonn ist das älteste Museum der Stadt. Es beherbergt die Antikensammlung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität mit Abgüssen antiker Statuen und einem fabrikneuem Baugerüst. Damit wird das marode Dach abgestützt.

Zu erleben ist im Akademischen Kunstmuseum Am Hofgarten 21 eine der größten Abguss-Sammlungen Deutschlands mit insgesamt rund 2.400 Gipsabgüssen von Statuen, Reliefs und Kleinkram, sorry, Kleinkunst. Wie andere Kollektionen in Berlin, München oder Basel ist auch die Bonner Sammlung ansprechend ausgestellt. Die weißen Statuen in den gelb, grün oder terrakottafarben gestrichenen Sälen kommen schön zur Geltung.

Der Rundgang beginnt im Hauptsaal der Hochklassik (ca. 450 – 400 v. Chr.), kann sich dann rechts im Saal Strenger Stil (ca. 490 – 450 v. Chr.) und den dahinter liegenden Saal der Archaik (ca. 650 – 490 v. Chr.) fortsetzen. Wendet man sich vom Hauptsaal nach links gelangt man in den Saal der Spätklassik (ca. 400 – 323 v. Chr.) und dann in den Saal Hellenismus (ca. 323 – 30 v. Chr.). Während meines Besuches leider geschlossen. Hinter dem Eingangssaal liegt die Rotunde. Hier werden auch Originale ausgestellt. Attische Grabreliefs des 4. Jahrhunderts v. Chr., Doppelhermen und diverse Marmorporträts, etwa der ägyptischen Königin Arsinoe II. oder von Livia, der Gattin des Augustus. Daneben gibt es Gipsabgüsse vom Kasseler Apoll, von mehreren Amazonen sowie vom Fries des Apollontempels vom Bassai.

Die Planung für das Akademische Kunstmuseum Bonn begann bereits 1815 in Vorbereitung der Gründung der Preußischen Rhein-Universität, der späteren Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Das Gebäude, das heute das Akademische Kunstmuseum beheimatet, geht auf das 1824/25 entstandene Bauwerk des anatomischen Instituts der Universität zurück. Der preußische Baumeister und Architekt Karl Friedrich Schinkel hat den ersten Entwurf des Objektes maßgeblich überarbeitet.

Im Hauptsaal der Hochklassik steht eine Gipsstatue des sogenanntes Ares Ludovisi. Das aus Marmor gefertigtes Standbild, das im 2. Jahrhundert als römische Kopie einer inzwischen verlorenen Statue entstand, befindet sich seit 1997 im zum römischen Nationalmuseum gehörenden Palazzo Altemps. Auch in Berlin gibt es einen Ares Ludovisi. Die Bronzestatue steht etwas versteckt vor der Zitadelle Spandau. Der Vorbesitzer war Hermann Göring.

Das Original der Aphrodite “Venus von Capua” befindet sich im Archäologischen Nationalmuseum Neapel. Gefunden wurde die Statue Mitte des 18. Jahrhundert im Amphitheater von Capua.

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Aphrodite von Capua, Gipsstatue
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