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Venus in den Kapitolinischen Museen

Die Kapitolinischen Museen in Rom punkten mit zwei berühmten Venus Statuen. Und kleinen und großen Ausstellungsstücken, die einem noch bei keinem vorherigen Besuch aufgefallen sind.

Die Kapitolinischen Museen in Rom beherbergen viele besondere Ausstellungsstücke, wie beispielsweise die bronzene Reiterstatue des römischen Kaisers Marc Aurel, aber auch zwei berühmte Venusstatuen. Die Venus vom Esquilin und die Kapitolinische Venus. In der antiken Mythologie ist Venus die römische Göttin der Liebe und der Schönheit. Bei den Griechen hieß sie Aphrodite. Außerdem ist Venus bei den Römern durch ihren Sohn Aeneas die Stammmutter des römischen Volkes. Vor allem das Geschlecht der Julier, dem Julius Cäsar und der erste römische Kaiser Augustus angehörten, leitet seinen Familienstammbaum von der Göttin Venus ab.

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Die Kapitolinischen Museen in Rom – Atrium im Palazzo Nuovo

Die Statue der sogenannten Venus vom Esquilin aus den Kapitolinischen Museen stammt etwa aus dem Jahr 50 und wurde im 19. Jahrhundert in einer unterirdischen Kammer auf dem Esquilin-Hügel in Rom im Bereich der ehemaligen kaiserlichen Gärten gefunden. Die Arme fehlen, aber wie die aufgefundenen Finger einer Hand nahelegen, hatte sie die Arme wohl an den Kopf gehoben, um sich die Haare zusammen zu binden, bevor sie ins Bad steigt. Die Stütze an ihrer Seite, über die ein Tuch hängt, besteht aus einer ägyptischen Vase, um die sich eine Kobra windet und aus einem kleinen Korb voller Rosenblätter. Vielleicht um das Badewasser zu parfümieren.

Die Attribute an der Statue lassen vermuten, dass es sich um Isis-Aphrodite handelt, Ergebnis der religiösen Verschmelzung im hellenisierten Ägypten. Immer mal wieder wird in Fach- und Kunstkreisen auch diskutiert, ob es sich bei der Venus vom Esquilin um eine Kopie jener Statue handelt, die Julius Cäsar im Jahr 46 vor Christus in einem neuen Tempel aufstellen ließ und die die ägyptische Königin Cleopatra darstellt, mit der Cäsar einen Sohn hatte.

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Der große verglaste Saal im Konservatorenpalast der Kapitolinischen Museen beherbergt das Original der großen Reiterstatue des römischen Kaisers Marc Aurel zusammen mit einigen weiteren Bronzen.
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Ein Altar mit Widmung an den Sonnengott Sol in Erfüllung eines Gelübdes von Tiberius Claudius Felix, Claudia Helpis und ihrem Sohn, Tiberius Claudius Alypus. Auf der Vorderseite sind eine Büste des Sol und ein Adler abgebildet.

Ein kleiner vieleckiger Saal, das Venuskabinett, bildet die Nymphäum ähnliche Umgebung für die außergewöhnlich gut erhaltene Statue der Kapitolinischen Venus. Sie wurde im 17. Jahrhundert in der Nähe der Basilika San Vitale in Rom aufgefunden. Die Skulptur ist eine der berühmtesten Statuen des Museums von der es eine ganze Anzahl von Kopien in internationalen Sammlungen gibt. Die aus wahrscheinlich parischem Marmor gefertigte Statue zeigt Venus, wie sie in sich gekehrt dem Bad entsteigt. Vermutlich war die Statue für ein wichtiges Bauwerk in kaiserlichen Besitz des ersten Jahrhunderts vor Christus angefertigt und orientierte sich an dem Aphrodite-von-Knidos-Typus des griechischen Bildhauers Praxiteles.

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And now for something completely different: Zwei Inschriften aus der Welt des antiken Wagenrennens. Erwähnt werden M. Kanius Ephebus, Lagerverwalter der Zirkuspartei der Grünen und Aulus Antonius Albanus, Wagenlenker und Oberhaupt der Wagenlenker des gleichen Rennstalls. Inschriften aus der Galleria Lapidiaria, dem unterirdischen Verbindungsgang zwischen dem Konservatorenpalast und dem Palazzo Nuovo.

Die Göttin Venus bzw. Aphrodite ist eine vielverbreitete Skulptur in Museen und Sammlungen. Bekannte Darstellungen sind beispielsweise die Venus von Arles, die Medici Venus, die Venus von Capua, die Venus Italica, die Venus Kallipygos, die kauernde Aphrodite, die Venus von Milo oder die Aphrodite von Knidos.

Die Kapitolinischen Museen waren die weltweit erste öffentlich zugängliche Antiken- und Kunstsammlung. Der Museumskomplex der Stadt Rom besteht heute aus mehreren Antikensammlungen und Kunstgalerien. Die bedeutendsten befinden sich auf dem Kapitolshügel, oberhalb des Forum Romanum im Konservatorenpalast und dem Palazzo Nuovo. Eine Außenstelle ist das Museum Centrale Montemartini und auch die Villa Caffarelli gehört zu den Kapitolinischen Museen.

Mehr über die Kapitolinischen Museen auf meinem Blog, der Museums-Webseite und auf Google-Maps.

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