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Reminiszenzen an die Antike: Bode Museum

Das Bode-Museum mit seinen beiden Kuppelhallen und den dazwischen liegenden Sälen beherbergt eine ganz besondere Skulptur. Das Original der Tänzerin mit Zimbeln des großen Bildhauers des Klassizismus Antonio Canova.

Das Bode-Museum an der Spitze der Museumsinsel in Berlin gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Haus wurde 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum eröffnet und Anfang der 2000er Jahre komplett renoviert. Es ist benannt nach dem Kunsthistoriker und ersten Museumsdirektor Wilhelm von Bode.

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Die Tänzerin mit Zimbeln: Skulptur von Antonio Canova im Saal 134 im Bode Museum Berlin.

Die Tänzerin mit Zimbeln ist eine etwa lebensgroße Marmorskulptur, die der italienische Bildhauer Antonio Canova 1809-12 im Auftrag des russischen Botschafters in Wien geschaffen hat. In graziöser, scheinbar schwereloser Bewegung dreht sich die Tänzerin auf einem Bein um die eigene Achse, während sie in den erhobenen Händen elegant die Zimbeln hält. Zu der aus Carrara-Marmor gefertigten Figur gehört ein rundes, mit Blumengirlanden geschmücktes marmornes Postament, auf dem die Statue gedreht werden kann. Im Jahr 1981 hat das Bode-Museum die Statue erworben.

Vor einigen Jahren zeigte das Bode-Museum in einer Ausstellung mit Leihgaben auch die beiden weiteren Tänzerinnen Skulpturen Canovas sowie mit der berühmten Hebe aus der Alten Nationalgalerie ein viertes Hauptwerk des großen Bildhauers der Klassizismus.

Ein anderer großer Künstler ist mit Reliefs im Bode-Museum vertreten. Von Johann Gottfried Schadow stammen die beiden Reliefs Borussia und Viktoria. Sie schmückten einst den Sockel des Denkmals für den General Leopold von Dessau im Lustgarten in Berlin. Das Hauptwerk Schadows, das lebensgroße Doppelstandbild der Prinzessinnen Luise und Friederike von Preußen, die sogenannte Prinzessinnengruppe, befindet sich in der Alten Nationalgalerie, die Ausführung in Gips in der Friedrichswerderschen Kirche.

Zwei im 18. Jahrhundert von dem französischen Bildhauer Lambert-Sigisbert Adam dem Älteren ergänzte antike Torsi zeigen ein Junges Mädchen, die Sandalen anlegend und den Gott des Weines Bacchus. Mit einer Büste im antiken Stil hat sich der Diplomat und Antikensammler Baron Philipp von Stosch durch den französischen Bildhauer Edme Bouchardon verewigen lassen.

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Die Ruinen von Nimes, Orange und Saint-Rémy-de-Provence. Gemälde von Hubert Robert.

Auch Gemälde mit Darstellungen von Bauwerken aus der Antike sind im Bode-Museum ausgestellt. Das Bild des französischen Malers Hubert Robert aus dem 18. Jahrhundert zeigt die Römerbrücke Pont du Gard, das Amphitheater von Nimes, das heute sogenannte Maison Carrée, das Mausoleums von Saint-Rémy-de-Provence, den Julierbogens in Orange sowie den Dianatempel.

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Merkur in der kleinen Kuppel des Bode-Museums in Berlin.

In der kleinen Kuppel des Bode-Museums flankieren die Liebesgöttin Venus und der Götterbote Merkur den Treppenaufgang. Dargestellt ist der Moment, als Merkur seine Flügelschuhe anlegt, um auf Bitten der Venus Psyche von der Erde in den Olymp zu holen. Es sind Skulpturen des französischen Bildhauers Jean-Baptiste Pigalle aus dem 18. Jahrhundert. Vergrößerte Nachbildungen stehen an der großen Fontäne vor Schloss Sanssouci in Potsdam.

Bis 2019 waren in der großen Kuppelhalle des Bode-Museums vier der acht erhaltenen Kolossalfiguren aus der Werkstatt von Andreas Schlüter zu sehen. Mit der Fertigstellung des Humboldt Forums im Berliner Schloss zogen sie wieder an ihren einstigen Standort.

Die Museen auf der Berliner Museumsinsel: Altes MuseumNeues Museum, Alte Nationalgalerie, Bode-Museum, PergamonmuseumPergamonmuseum – Das Panorama, Kolonnadenhof (öffentlicher Garten) und James-Simon-Galerie (Besucherzentrum).

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